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Aussegnungshalle des Pforzheimer Hauptfriedhofs

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Aussegnungshalle des Pforzheimer Hauptfriedhofs
Innenansicht

Die Aussegnungshalle des Pforzheimer Hauptfriedhofs wurde in den Jahren 1915-1917 im Stil des Neoklassizismus nach Entwürfen des Pforzheimer Stadtbaumeisters Alfred Roepert erbaut.

Das Gebäude gilt mit seiner Aufbahrungsbühne, Ambo, Wandfriese, Wandbilder, Sängerempore, Keramikleuchter und Kassettendecke Christoph Timm zufolge als „bemerkenswertes Gesamtkunstwerk … geprägt durch drei Künstler der Münchener Schule“.[1] Diese waren Franz Naager, Carl Domberger und Martin Ritter von Feuerstein. Sie alle waren Künstler aus dem Umkreis der Münchner Kunstakademie.[2] Die Pforzheimer Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler erklärte, dass es ein Glücksfall sei, dass die Innenausstattung im Original erhalten blieb: „Dieser Raum mit seiner unverwechselbaren Geschichte und seiner besonderen Ausstattung ist ein Erbe der Stadt, das es zu bewahren gilt“.[2]

Beschreibung

Das Gebäude ist ein Zentralbau mit Kuppeldach. Vorbild für den Kuppelbau war die Antike, darunter das Pantheon in Rom. Auf der Südseite erscheint die Inschrift: „Friede sei mit euch“. Es handelt sich um die Grußformel des auferstandenen Christus aus Evangelium nach Lukas 24,36 sowie aus dem Evangelium nach Johannes 20,19–23.[3] Die Wandfriese und Leuchter wurden 1917 von der Karlsruher Majolika-Manufaktur geschaffen, nach Entwürfen von Franz Naager. Die Halle ist geschmückt mit einem Mäanderfries mit „Hakenkreuzen“.[1] Die Entwürfe lieferte Franz Naager. Emporen-Öffnungen, Mosaiken und Keramiken orientieren sich an Vorbilder aus der Zeit der Antike. Den Engelsfries schuf der Pforzheimer Künstler Carl Domberger (1877–1945),[2] der in München gelernt hatte. Das Wandbild Frieden befindet sich an der Stirnseite über der Aufbahrungsbühne. Die Inschrift links unterhalb des Wandbildes belegt, dass das Gemälde von Emma Bode gestiftet wurde.[2] Nach dem Tod ihres Mannes und dreier Neffen stiftete sie das Wandgemälde.[2] Die Verstorbenen wurden porträtähnlich im Gemälde wiedergegeben. Sie sind unter den dargestellten Personen zu entdecken: „ZUM EHRENDEN ANDENKEN AN HERRN FRIEDRICH W.BODE/ GEWIDMET VON SEINER GATTIN EMMA BODE geb. REGENOLD.“[4] Eine andere Inschrift rechts unten weist aus, dass das Gemälde im Jahre 1919 nach Entwürfen von Martin Ritter von Feuerstein geschaffen wurde. Der ausführende Künstler war Th. Casal: „M.V.FEUERSTEIN/ AUSGEF. VON TH. CASAL/ 1919.“[4] Die Familie Bode wurde im Gemälde porträtähnlich wiedergegeben.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Die Aussegnungshalle als Gesamtkunstwerk. In: Christoph Timm: Pforzheim, Kulturdenkmale im Stadtgebiet. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2004, ISBN 978-3-89735-221-6, S. 502.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Claudia Keller:Würdevoller Ort des Abschieds: Festakt zum 100-jährigen Bestehen der Aussegnungshalle 3. Dezember 2017 in der Pforzheimer Zeitung.[1]
  3. Die Aussegnungshalle. In: Christoph Timm: Pforzheim, Kulturdenkmale im Stadtgebiet. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2004, ISBN 978-3-89735-221-6, S. 501–503, hier S. 501.
  4. 4,0 4,1 Die Aussegnungshalle. In: Christoph Timm: Pforzheim, Kulturdenkmale im Stadtgebiet. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2004, ISBN 978-3-89735-221-6, S. 501–503, hier S. 502.

Literatur

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