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Bayerisches Brauhaus Pforzheim GmbH
Von Stadtwiki
Das Bayerische Brauhaus Pforzheim GmbH ist ein Unternehmen in Pforzheim
„Die Entstehung des Bayerischen Brauhauses geht auf den Anfang des vorigen Jahrhunderts zurück. Damals betrieb der Bierbrauer Dieterle auf dem Gelände zwischen Pfarrgasse und der Straße am Schloßberg eine der in jener Zeit üblichen Hausbrauereien mit der Wirtschaft "Zum Goldenen Engel". Dieses Geschäft wurde in den folgenden Jahrzehnten von den Nachfolgern Dieterle's mit wechselvollem Geschick betrieben.
Im Jahre 1864 erwarb der Wirt Lorenz Wetzel den gesamten Betrieb mit Einrichtung. Wetzel konnte als guter Geschäftsmann die erworbenen Anlagen erheblich erweitern und verkaufte mit ansehnlichem Gewinn seinen Besitz 10 Jahre später an den Bierbrauer Josef Rettenmayer, der die Brauerei unter seinem Namen an der alten Braustätte am Schloßberg weiterführte. Im Jahre 1880 erwarb Rettenmayer an der St. Georgensteige umfangreiche Gebäulichkeiten und Gelände und verlegte allmählich die Braustätte vom Schloßberg an die St. Georgensteige. Auf diesem Gelände stand im XVI. Jahrhundert das St. Georgenstift mit dem St. Georgenbrunnen, der wegen seines heilkräftigen Wassers bekannt war.
Im Herbst 1886 erwarb ein aus fünf Pforzheimern bestehendes Konsortium unter der Führung des Bankdirektors August Kayser – "Steckeleskayser" – den Rettenmayer gehörenden Besitz am Schloßberg und an der St. Georgensteige und gründete die Kommanditgesellschaft Bayerisches Brauhaus Nüßler & Co. Daraufhin wurden die Anlagen an der St. Georgensteige bedeutend vergrößert und drei Jahre nach Gründung der Gesellschaft der gesamte Brauereibetrieb vom Schloßberg nach der St. Georgensteige verlegt. Im selben Jahr wurde das Unternehmen unter dem Namen Bayer. Brauhaus Pforzheim A.-G. in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, in welcher Rechtsform das Unternehmen bis heute weitergeführt wird. Die Leitung und der weitere Ausbau des Unternehmens oblag vom Jahr 1890 ab dem Bierbrauer Brauereidirektor Fritz Jordan, welcher 44 Jahre lang erfolgreich dem Unternehmen vorstand.
Nachdem die Brauerei den ersten Weltkrieg, der mit seinen schlimmen wirtschaftlichen Folgen das deutsche Braugewerbe auf einen gefährlichen Tiefstand gebracht hatte, überstanden hatte, entwickelte sie sich in den folgenden Jahren zu einem blühenden Unternehmen.
Der zweite Weltkrieg brachte den Betrieb durch die Einziehung fast aller jüngeren Jahrgänge und durch ungeheure Drosselung der Rohstoffzuteilungen, wie alle deutschen Brauereien, in schwierige Situationen. Im Januar 1945 wurde die Brauereianlage durch Luftminen erheblich beschädigt und bei dem furchtbaren Fliegerangriff auf unsere Stadt am 23. Februar 1945 fast völlig zerstört.
Sofort nach Kriegsende wurde darangegangen mit den damals primitiven Hilfsmitteln und mit einer kleinen, aber fleißigen Gefolgschaft Aufräumungsarbeiten durchzuführen. Nach gründlicher Planung schritt man dann an den Wiederaufbau und an die Modernisierung des Betriebes.
Die bauliche Neugestaltung lag in den Händen des Pforzheimer Architekten Josef Clev. Unter fast ausschließlicher Hinzuziehung vor. Pforzheimer Handwerkern und Unternehmern wurde die Ingangbringung des Betriebes bei tatkräftiger Mithilfe der Brauhaus-Gefolgschaft vorangetrieben, wobei man sogar allenthalben auf behördliches Wohlwollen stieß. So ist durch zähen Fleiß und Beharrlichkeit die Brauerei mit Eisfabrik neu erstanden und hat im Laufe dieses Sommers den Sudbetrieb wieder aufgenommen.
Ein Rundgang durch die wiederaufgebauten Anlagen zeigt, daß hier ein Betrieb geschaffen wurde, der mit den modernsten technischen Einrichtungen und Erfahrungen in der Lage ist, die weithin bekannten Brauhaus-Qualitätsbiere wieder herzustellen.
Allein mit dem Wiederaufbau und der Ingangbringung des Betriebes ist noch nicht alles getan. Bei der Zerstörung unserer Stadt hat das Bayer. Brauhaus 11 brauereieigene Gaststätten verloren. Die einzige Ausnahme hiervon bildet die Gaststätte zum Markgraf Christoph in der Nordstadt. Zu diesen Verlusten kommt noch die Vernichtung all der vielen bekannten Pforzheimer Gaststätten und Geschäfte hinzu, deren Inhaber jahrzehntelang Bier vom Bayer. Brauhaus bezogen hatten. Nach erfolgreicher Lösung der Rohstoffrage in der Bundesrepublik und nach Ingangbringung der deutschen Wirtschaft, konnte auch das Bayer. Brauhaus mit der Erzeugung und dem Ausstoß friedensmäßiger Qualitätsbiere beginnen, da jetzt Hopfen und Malz wieder in bester Qualität zur Verfügung stehen.
Durch die ab 1. September 1950 erfolgte Biersteuersenkung ist das Bier wieder zu einem erschwinglichen Preis zu haben und es ist zu hoffen, daß Bier mit seinem unbestreitbaren Nährwert und seinen sonstigen angenehmen Eigenschaften wi Das Bayerische Brauhaus Pforzheim wieder aufgebaut und voll in Betrieb.