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Bernd Kahn
Von Stadtwiki
Bernd Kahn (* 16. August 1928 in Pforzheim) war Schüler in Pforzheim und Opfer der Judenverfolgung im Nationalsozialismus.
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Leben
Er war der Sohn von Erich und Alice Kahn und musste 1936 die Adolf-Hitler-Schule (heute wieder Nordstadt-Schule) verlassen und das Schulgetto an der an der damaligen Hindenburgschule (heute wieder Osterfeld-Schule) besuchen.
„Hans Bensinger und ich wurden 1936 von der Wartberg- (Adolf-Hitler) Schule nach der ersten Klasse versetzt an die Osterfeld-(Hindenburg) Schule, welche ich Anfang Juni 1938 verließ, als meine Eltern und ich in die USA auswanderten.“
„Ich erinnere mich nur sehr schwach..., aber ich glaube, dass wir in zwei Räumen unterrichtet wurden, die jüngeren und die älteren Schüler getrennt. An meinem letzten Schultag unterschrieben zehn meiner Mitschüler auf der Rückseite einer Postkarte mit dem Bild der Schule“.
Bernds Freund Hans Bensinger über Bedrohungen:
„…sagte uns der Hausmeister, wir sollten nicht rausgehen, denn die HJ würde auf uns warten außerhalb der Schule…(er) versuchte sie zu vertreiben, aber sie waren bloß versteckt und in dem Moment, als wir rauskamen, verfolgten sie uns. Ich konnte mit meiner Radelrutsch fliehen…“
Bernd floh mit seinen Eltern und seiner Schwester Idel 1938 in die USA, während drei Familienangehörige in Auschwitz bzw. im KZ Lublin-Majdaneck ermordet wurden.
Er studierte Chemie-Ingenieurwesen und Physik.
Erinnerung
Im Rahmen der Aktion „Stolpersteine“ wurde für Bernd Kahn am 27. Januar 2011 ein Stein vor seiner früheren Schule in den Boden eingelassen.
Sein Name steht auf den Erinnerungstafeln für die Kinder und Lehrkräfte am Schulgetto an der Osterfeld-Schule in den Eingangsbereichen der Osterfeld-Schule und des Kulturhauses Osterfeld.
Literatur
- Gerhard Brändle mit Sarah Hary: „... als ob wir Feinde wären“: jüdische Kinder und Jugendliche in Pforzheim 1933 bis 1945: vom Schul-Getto am Osterfeld zur Deportation ins Lager Gurs (= Pforzheimer Hefte Nr. 10); herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Pforzheim, Pforzheim 2000 ISBN 3-933924-01-4
- derselbe: "Die wechselhafte Geschichte der Osterfeld-Schule in zehn Abteilungen mit 50 Bildern und Dokumenten", in: Osterfeldschulen (Hrsg.), Festschrift zum Schuljubiläum Juli 2000, Pforzheim, 2000
- Gerhard Brändle, mit Rebecca Eger: Schikaniert, diskriminiert, vertrieben, deportiert...: Biographien der Kinder und Lehrkräfte am "Schulgetto" an der Osterfeld- bzw. Hindenburg-Schule in Pforzheim 1936–1938, veröffentlicht anlässlich der Einweihung der Gedenktafeln in der Osterfeld-Schule und im Kulturhaus Osterfeld am 27.1.2011; herausgegeben von der Osterfeld-Realschule, Pforzheim 2011 [ohne ISBN]
Weblinks
- https://stolpersteine-pforzheim.de/listing/stolperstein-278/
- Gedenkseite an ehemalige jüdische Mitbürger auf der offiziellen Webpräsenz der Stadt Pforzheim