Zur Anmeldung als Teilnehmer bitte E-Mail mit Nennung des gewünschten Benutzernamens an: pfenz@mail.de
Brötzinger Kelter
Von Stadtwiki
Die Brötzinger Kelter ist eine ehemalige Kelter aus dem Jahr 1784 an der Kelterstraße 101 in Brötzingen.
1784 wurde das Gebäude etwas weiter südlich des heutigen Standorts gebaut. Beim Bau der Enztalbahn 1867 wurde es abgebrochen und am heutigen Standort wieder aufgebaut. Das hölzerne Tragwerk wurde zerlegt und die Steine geborgen um den Wiederaufbau zu ermöglichen.
Der langgestreckte Putzbau ist mit einem traufständigen Halbwalmdach versehen. An der Westseite wurden etwa 1900 zwei Wohnhäuser angebaut und dabei diese Seite des Halbwalmdaches zum Satteldach umgebaut. 1946 wurde das Gebäude zum Feuerwehrhaus umgebaut. Die zwei ursprünglichen westlichen Rundbogentore verschwanden zugunsten einer Garageneinfahrt, das dritte östliche blieb erhalten. Gleichzeitig wurden im Dachgeschoß Wohnungen eingebaut.
Im Inneren ist das hölzerne Tragwerk von 1784 erhalten. Es bildet ein hallenartiges Erdgeschoß und einen dreibödigen Dachstuhl. Durch den Ausbau 1946 ist das Tragwerk teilweise verdeckt. Von den drei Mittelpfeilern im Erdgeschoß wurde einer durch einen Stahlträger ersetzt.
Im Inneren befindet sich eine Obstpresse von 1960, die damals die alten Kelterbäumer ersetzte. Der traditionelle Weinbau am Wallberg wurde ende des 19. Jahrhunderts auf Grund einer Reblausplage aufgegeben und durch Obstbau ersetzt.
Die Kelter wurde auch als Speichergebäude genutzt, was den auch überlieferten Namen Zehntscheuer erklärt. Die Abgaben in Form von Naturalien und in der Größenordnung eines Zehnten des Ertrags, an den Markgrafen mußten bis bis zum Ende des 18. Jahrhunderts geleistet werden. Seit wann die Gemeinde im Besitz des Gebäudes ist, lässt sich nicht mehr klar ermitteln.
1897 stieß man bei Bauarbeiten in der Nähe der Kelter auf zwei Reihengräber aus der fränkisch-merowinger Zeit. 1903 wurde ein Schwert und einige Gegenstände aus dieser Zeit gefunden, die ins Landesmuseum nach Karlsruhe gebracht wurden.
Literatur
- Christoph Timm: Pforzheim, Kulturdenkmale in den Ortsteilen, Band 2, ISBN 3-89735-428-9, Verlag Regionalkultur