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Mäulbronn

Von Stadtwiki

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Mäulbronn ist eine mögliche Wüstung auf der Gemarkung Knittlingen, die nur über Flurnamen belegbar ist. Sie dürfte am Krebsbach gelegen haben.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Frühere Nennungen als "Mülbronn", "Milbronn" oder auch "Meilbronn" schließen trotz der Namensähnlichkeit mit Maulbronn aus, da sich der Name Maulbronn aus einem mittelhochdeutschen langen -u- entwickelt hat und die Mäulbronner Namensvarianten eher auf ein mhd. langes -ü-/-iu- schließen lässt. Ebenso ist ein Bezug zum Wort "Mühle" (z.B. wie in Mühlhausen, Mühlacker) unwahrscheinlich, da hier ein kurzes -u- mit -i-Folgesilbe zu Grunde liegt.

Möglich wäre z.B. das mdh. Wort "miullīn" kleiner Maulesel" oder auch "miulin" weiblicher Maulesel.

Flurname

Die heutige Flur "Mäulbronn" befindet sich ungefähr an der Kreuzung Pforzheimer Straße und der Wiesenstraße.

In den Lagerbüchern aus der frühen Neuzeit ist immer wieder von "zu Mulbronn, Milbronn, Mäulbronn oder Maulbronn" die Rede, was auf eine abgegangene Siedlung hindeutet. Zudem gab es einen "Mäulbronner Weg" und ein "Mäulbronner Feld". Genauer heißt es unter anderem:

Mäulbronn scheint somit der Überbegriff der Flure Spreitach, Gröner, Hellergraben, Schießmauer, Bruch, Weingart und Lettengrüben zu sein. Dies entspricht ungefähr dem westlichen Teil der ehemaligen Zelg "Gartach I".

Mäulbronn als Mulinhusen

Nach Karl Weisert ist Mäulbronn der Rest des im 8./9. Jahrhundert im Lorscher Codex erwähnte Mulinhusen.[1] Die nördlich von Mäulbronn gelegene Flur "Mehlbühl" (früher Mehl (1507), Müel (1601), Mehlberg) betrachtet er ebenso als alten Rest der Siedlung Mulinhusen. Etymologisch ist dies jedoch unwahrscheinlich (siehe unter Etymologie).

Mäulbronn und Hegenach

Das Gebiet "Mäulbronn" reicht nach Norden bis an das Knittlinger Zentrum. Daher ist es etwas fraglich, ob Mäulbronn jemals eine eigene Gemarkung besaß. Ebenso befinden sich südwestlich die Flure Klein- und Großhägenich, wo ebenfalls eine Wüstung vermutet wird. So hieß es in den alten Lagerbüchern "Hegenach bei dem alten Hof" (1528 und 1547) und "Klein-Hegenach, so jetzt lauter Wald" (1699). Da "Klein-Hagenach" direkt an Mäulbronn grenzt, wäre es denkbar, dass der "alte Hof" ursprünglich den Namen "Mäulbronn" trug und sich damit Hägenich und Mäulbronn auf die gleiche Wüstung beziehen.

Allgemein beweist jedoch nichts, dass Mäulbronn über den Status einer Hofsiedlung hinaus ging.

Einzelnachweise

  1. Karl Weisert (1968): Knittlingen - Geschichte einer Stadt, S.35
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