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Scho’a
Von Stadtwiki
„Scho’a“ (hebräisch שׁוֹאָה; deutsch Holocaust) steht für den nationalsozialistischen Völkermord an den Juden Europas
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Beschreibung
Jesaja (740-701) aus dem Südreich Juda beschrieb mit „Scho’a“ (hebräisch שׁוֹאָה) eine von Gott gesandte ausländische Bedrohung des Volkes Israel, übersetzt als ‚Unheil‘ oder ‚Heimsuchung‘. Davon ausgehend bezeichnet es allgemein für ganze Völker existenzbedrohende Geschichts- oder Naturereignisse, übersetzt etwa als ‚große Katastrophe‘, ‚Untergang‘ oder ‚Zerstörung‘.[1]
1940 erschien Shoa im Titel eines Jerusalemer Zeitungsartikels erstmals für NS-Massenmorde an Juden in Polen. Uriel Tal betitelte eine Sammlung jüdischer Augenzeugenberichte zu den Morden: „Die Sho'ah der Juden in Polen“. Saul Tschernichowski betitelte einen Vortrag bei der Jewish Agency in Jerusalem 1942: „Die Lehre der entsetzlichen Sho'ah, die über uns kommt“. Eine Rabbinerkonferenz erklärte im November 1942, als Massenmordbefehle der SS-Einsatzgruppen im Ausland bekannt geworden waren: „Die Sho'ah, die die europäische Judenheit erleidet, ist beispiellos in der Geschichte.“ 1943, als man von Vernichtungslagern wusste, schrieb der jüdische Historiker Ben-Zion Dinur: Die Sho'ah symbolisiere „die Einzigartigkeit der jüdischen Geschichte unter den Völkern“.[2]
Die Israelische Unabhängigkeitserklärung von 1948 begründet das Existenzrecht Israels unter anderem mit der Shoah, „die in Europa Millionen von Juden vernichtete“.
Seit 1951 ist der 27. Nisan in Israel der Jom haScho’a (‚Shoa-Tag‘). Es ist der nationale Gedenktag für die Judenverfolgung 1933–1945. Die 1953 in Israel gegründete Erinnerungs- und Forschungsstätte Jad Waschem (Yad Vashem) übersetzte shoah in den englischen Ausgaben ihrer regelmäßigen hebräischen Berichte 1955 einmal mit European Holocaust, sonst mit Nazi Holocaust.
In Westeuropa machte der Dokumentarfilm Shoah von Claude Lanzmann von 1985 das Wort bekannt. Seitdem hat er sich auch vielen anderen Ländern als mit Holocaust gleichberechtigt durchgesetzt.[3] Wer Holocaust als Oberbegriff auch für andere NS-Massenmorde verwendet oder als unpassend für den Judenmord der NS-Zeit ablehnt, bevorzugt als Synonym dafür heute oft Shoa.
Gedenktafel am Jüdischen Friedhof Pforzheim
An der Gedenktafel steht folgende Inschrift:
Auf dem 1878 hier eingerichteten jüdischen Friedhof fanden bis 1940 378 Tote ihre letzte Ruhestätte. In Pforzheim besteht seit dem 12. Jahrhundert eine jüdische Gemeinde. Sie hatte ab etwa 1800 bis 1878 in der Oststadt einen Friedhof, den die Nationalsozialisten 1940 einebneten. Mehr als 200 Pforzheimer Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, sind in Gurs (Südfrankreich) Auschwitz undanderen Konzentrationslagern begraben, verscharrt oder verbrannt worden. Die Grabsteine mahnen zu Toleranz und Humanität.
Stolpersteine in Pforzheim
Folgende Personen haben Stolpersteine in Pforzheim:
- Adelheid Zloczower
- Amalie Meier
- Arnold Ginsberger
- Benno Daube
- Bensinger Hans Isaak
- Bernd Kahn
- Berthold Wolf
- Bloch Dr Simon
- Braun Lilly
- Braun Margot
- Bruno Fischer
- Bugajowa Jura
- David Hedwig
- Dreifuss Herta
- Edgar Ginsberger
- Edith Wolf
- Edwin Weil
- Else Landau
- Erna Ullmann
- Erich Reutlinger
- Erna Wassermann
- Ethel Zloczower
- Evelyn Rothschild
- Fischer Eva Margarete
- Furchheimer Edith
- Geller Leopold
- Ginsberger Arnold
- Günther Schlorch
- Halberstadt Liesel
- Ullmann Erna
- Ullmann Trude
- Ursula Nathan
- Wassermann Erna
- Wassermann Siegfried
- Weinschel Hans Dieter
- Wintergrün Regina
- Wolf Berthold
- Wolf Edith
- Wolf Ruth
- Zloczower Adelheid
- Zloczower Ethel
- Zloczower Sally
Berufsverbot für jüdische Pforzheimer Ärzte
Am 30. März 1933 meldete das „Pforzheimer Morgenblatt“: „Jüdische Ärzte und Zahnärzte sind von der Kassenpraxis ausgenommen“. Betroffen von diesem Berufsverbot waren folgende Ärzte in Pforzheim:
- Kurt Ehrenberg
- Bernhard Kern
- Abraham Kronstein
- Hermann Netter
- Nathan Roos
- Wilhelm Rosenberg
- Friedrich Schnurmann
- Rudolf Kuppenheim.
Pforzheimer Datenbank für jüdische NS-Opfer
Einzelnachweise
- ↑ Der Duden. Das große Fremdwörterbuch. 2. Auflage. Mannheim/ Leipzig 2003, S. 1213.
- ↑ James Edward Young: Writing and Rewriting the Holocaust: Narrative and the Consequences of Interpretation. 1988, ISBN 0-253-20613-8, S. 86f.
- ↑ Johannes Heil: Shoah. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Lexikon des Holocaust. Becksche Reihe, München 2002, S. 214f.
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