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Walter Rittmann

Von Stadtwiki

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Walter Rittmann (* 20. September 1939 in Hassel/Niedersachsen; † 24. November 2003) war von 1974 bis 2003 fast 30 Jahre lang Ortsvorsteher des Pforzheimer Stadtteils Büchenbronn. Von 1984 bis 1994 und von 1996 bis 2003 war er Mitglied des Gemeinderats der Stadt Pforzheim.

Er erblickte in Hassel (Weser) bei Bremen das Licht der Welt und kam mit elf Jahren nach Büchenbronn. Seit 1970 war er Inhaber einer Schmuckfabrik. 1968 wurde er in den Gemeinderat von Büchenbronn gewählt. Nach der Eingemeindung von Büchenbronn in die Stadt Pforzheim wurde er 1974 Ortsvorsteher des neuen Stadtteils. Er war Träger des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie der Portus-Medaille der Stadt Pforzheim. Nach ihm ist das Walter-Rittmann-Haus im Haus Bergdorf der SR Senioren-Residenz GmbH in Büchenbronn benannt, außerdem der Walter-Rittmann-Cup, ein D-Jugend-Turnierpokal des SV Büchenbronn. Verheiratet war er mit Marianne Rittmann geborene Hofsäß (* 25. Februar 1944; † 24. November 2020).

Nachruf auf Walter Rittmann

Pforzheimer Zeitung: Nicht nur für Büchenbronn da. Walter Rittmann mit 64 Jahren einem langen Leiden erlegen. Jahrzehnte Ortsvorsteher sowir SPD-Stadtrat. Ausgabe vom 26. November 2003:

Seine Sozialdemokraten hatten trotz langer und schwerer Krankheit weiter auf ihn gesetzt: Walter Rittmann sollte auch wieder auf der SPD-Liste für die Kommunalwahl im Juni 2004 stehen. Zwei Jahrzehnte lang war er Mitglied des Pforzheimer Gemeinderats. Schon 1968 saß er im Büchenbronner Kommunalparlament, nach der Eingliederung 1974 in dessen Ortschaftsrat. Gleichzeitig war er Vorsteher im Stadtteil. In der Nacht auf gestern ist Walter Rittmann im Alter von 64 Jahren gestorben.

Als Rittmann im September 1999 gleich doppelt feiern konnte, seinen 60. Geburtstag und 25 Jahre Ortsvorsteher, hatte der damalige Oberbürgermeister Joachim Becker seine Leistungsbilanz als „sehr beeindruckend" bezeichnet. Der Jubilar habe wesentlich zur Integration der einstmals selbstständigen Gemeinde beigetragen, die dennoch ihre Eigenarten bewahrt habe. In diesem Vierteljahrhundert habe sich das einstige Dorf grundlegend geändert. Die Bergdorfhalle war errichtet, das Schul- und Sportzentrum erweitert, das private Schiller-Gymnasium erbaut worden. Es entstand ein neuer Friedhof mit Aussegnungshalle und anderes mehr. Rittmann setzte sich für den Bau eines Altenheims ein. Sein ehrenamtliches Engagement ging zudem weit über den kommunalpolitischen Bereich hinaus. Dabei war er (bis 1990) noch selbstständiger Schmuckunternehmer mit 50 Beschäftigten. Als er seine Firma aus gesundheitlichen Gründen abgeben musste, war er deren Geschäftsführer.

Aber es war auch im Höhenstadtteil nicht alles Gold was glänzt. So wetterte der Ortsvorsteher im Mai dieses Jahres, als Bürgermeister Alexander Uhlig zu Besuch war: „Wenn Büchenbronn heute eine eigenständige Gemeinde wäre, würde sie schuldenfrei dastehen. Denn vor dem Anschluss an die Stadt verfügten wir über einen kräftigen und gesunden Haushalt." Außerdem wurde beklagt, dass es keinen Informationsfluss aus dem Rathaus gebe. Die Ortschaftsräte würden nurmehr als Bittsteller dastehen, die Bürger empfänden, dass bei vielen Entscheidungen die Kernstadt bevorzugt werde.

Dauerthemen, wie die Bebauung des Wacholder oder die Umgehungsstraße, sind immer noch nicht geklärt. Für den Wacholder hat die Stadt zwar einen Bebauungsplan verabschiedet, doch der erste Baggerbiss scheint in weiter Ferne. Und seit über 30 Jahren wartet auch das Gartenhausgebiet West darauf, dass es erweitert würde. Das hat nun die FFH-Verordnung (Flora, Fauna, Habitat) verzögert. Mit Nachdruck hatte Rittmann auch für eine Umgehungsstraße gekämpft. Ihren Bau, Termine stehen bisher nicht fest, kann er ebenfalls nicht mehr miterleben.

Er sei ein geschätzter Gesprächspartner nicht nur innerhalb der SPD, sondern, da ideologisch nicht fixiert, auch im übrigen Gemeinderat gewesen, betont Fraktionsvorsitzende Dorothea Luppold. Neben seinem Büchenbronn hätten dem Verstorbenen insbesondere die Belange des Städtischen Klinikums, dessen Weiterentwicklung und Bestandssicherung wie auch die Zukunft der Stadtwerke und der Verkehrsbetriebe am Herzen gelegen. Des Weiteren hatte sich Rittmann im Planungsausschuss engagiert.

„Mit großem Respekt in dankbarer Anerkennung seiner Verdienste um Fraktion und Partei werden wir uns stets an ihn erinnern", betont Luppold in einem Nachruf. Walter Rittmann sei stets aufmerksamer, loyaler aber auch kritischer Begleiter gewesen.

Quellen

Pforzheimer Zeitung: Nicht nur für Büchenbronn da. Walter Rittmann mit 64 Jahren einem langen Leiden erlegen. Jahrzehnte Ortsvorsteher sowir SPD-Stadtrat. Ausgabe vom 26. November 2003.

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