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Wolmersbur

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Wolmersbur (auch Wolmersbüren) ist eine Wüstung zwischen Ittersbach und Ottenhausen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Ersterwähnung fand 1232 als Volmarspur statt, worin der badische Markgraf das Dorf zusammen mit Utelsbure (Ittersbach) dem Kloster St. Gallen zu Lehen auftrug.[1] 1295 übertrug Markgraf Rudolf II. von Baden beide Dörfer an das Kloster Herrenalb.[2] Ein Jahr später verzichtete Graf Eberhard von Württemberg auf all seine Rechte in Wolmerspach. Im Jahr 1332 verkauften die Markgrafen die Nallenmühle bei Wolmarsbuwer, wobei es sich hierbei um die heutige Hochmühle handelt.[3] 1455 verkaufte Wilhelm von Remchingen seinen Anteil an dem Groß- und Kleinzehnten zu Untermutschelbach an die Gotteshäuser Unserer Lieben Frau zu Uttelspur und Sankt Clemens zu Wolmerspur, danach besaß Wolmersbur eine Kirche oder Kapelle.[4] Die letzte Nennung des Weilers war 1512, allerdings dürfte der Ort schon im 15. Jahrhundert abgegangen sein. Die Gemarkung wurde zwischen Ittersbach (größerer Teil) und Rudmersbach auf geteilt.[5]

Lage

Da Wolmersbur stets mit Ittersbach verbunden vorkommt, muss es auch in seiner Nähe gesucht werden. Nach einer urkundlichen Notiz scheint die an der badisch- württembergischen Grenze gelegene Hochmühle auf der Gemarkung Ottenhausen ein Rest des Dorfes gewesen sein.[6] So ging der Schreiber der Württembergischen Oberamtsbeschreibung Neuenbürg Eduard Paulus davon aus, dass diese Mühle der Standort von Wolmersbur war.[7] Der Historiker Rüdiger Stenzel hingegen weist daraufhin, dass in einer Urkunde von 1332 eine "Nallenmühle, jetzo Hochmühle" bei Wolmerbur lag.[8] Unweit dieser Mühle, in der Nähe der Schleemühle, finden sich auf der Gemarkung Ittersbach die Flurnamen Hofäcker, Maueräcker, Im Kirchle. Sie deuten auf eine ehemalige Besiedlung hin.[9] 1473 wird eine "Klostermühle, gen. Lochmühle, zu Wolmarspur" genannt. Stenzel betrachtet die Lochmühle als heutige Schlehmühle, welche sich im Ort befand und urkundlich als "unden an der pfüntz bey dem Kirchle zu Wolmerspur" lag.[10]

Es kommt öfters vor, dass Mühlen die letzten Reste ehemaliger Dörfer sind. Die Mühlen als ortständige Siedlungen sind an die Wasserkraft als ihre Betriebskraft gebunden. Sie nützen diese Kraft auch nach dem Verschwinden eines zugehörigen Dorfes dann noch aus, wenn sich ihr Kundenkreis noch auf andere, nicht abgegangene Siedlungen erstreckt.

Abgang

Als Ursache für den Abgang der Siedlung im 15. Jahrhundert könnte in Frage kommen[11]:

Quellen

  1. Rüdiger Stenzel: Abgegangene Siedlungen zwischen Rhein und Enz, Murg und Angelbach. In: Oberrheinische Studien. Bd. III. Fs. für G. Haselier. Bretten 1975. S. 139
  2. Der Enz- und Pfinzgau aus dem Jahr 1925
  3. Stenzel (1975), S. 139
  4. Der Enz- und Pfinzgau aus dem Jahr 1925
  5. Stenzel (1975), S. 139/140
  6. Der Enz- und Pfinzgau aus dem Jahr 1925
  7. Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Stuttgart 1860. S. 216
  8. Stenzel (1975), S. 139
  9. Der Enz- und Pfinzgau aus dem Jahr 1925
  10. Stenzel (1975), S. 139
  11. Stenzel (1975), S. 141
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