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Neues Pforzheimer Schloß

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Schloßkirchturm (links) und Speicherbau (rechts)


Adolf Valentin Saile, Glasfenster im Turmtreppenhaus, Bezirksamtsturm, Bahnhofstraße 24, „Neues Schloß“, 1950
Thomas Lefèbvre, Neues Schloß in Pforzheim.
Pforzheimer Schloß, Archivbau, Landschaftsstube mit Denkmal für Prinz Albrecht den Jüngeren von Baden-Durlach (Kriegsverlust).

Das Pforzheimer Neue Schloß befand sich am Schloßberg 19,21. Im südwestlichen Drittel vom Bahnhofplatz 5.[1]

Das Neue Schloss der Markgrafen von Baden verbrannte während des großen Brandes 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg als einziges Gebäude im Schloßbereich.[1] Die Renaissance-Ausstattung des Neuen Schlosses entsprach der Ausstattung der Landschaftsstube im Archivbau.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Markgraf Ernst ließ 1537 das Neue Schloss als seine Residenz erbauen. Das „Neue Schloss“[2] wurde so genannt zum Unterschied vom „Altes Gebäu“.[2] Das „Alte Gebäu“ bestand aus der Baugruppe um den Archivbau und die Gebäude östlich von ihm, die den großen Brand von 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg überstanden hatten.[2] Merians Stadtansicht zeigt 1643 den Oberteil des „Neuen Schlosses“.[2] Das Gebäude zeigte ein großes Walmdach mit einem Zwerchdach.[2] Ein Wappenstein von 1537 über dem ehemaligen Unteren Schloßtor verweist vermutlich auf die damalige Bautätigkeit am „Neuen Schlosse“.[2] Herzog Christoph von Württemberg ließ am 23. Februar 1564 durch seinen Stuckateur die Stuckarbeiten am Neuen Schloß und seinen Ritterstuben besichtigen: „wir haben gegenwertigen briefs zaiger unsern Dincher abgevertigt, sich geen Pfortzheim zu verfuegen und allda mit E. L. verwilligen die ritterstuben und ander Dincherwerk im Schloß … zu besichtigen“.[2] Das Neue Schloss der Markgrafen von Baden verbrannte während des großen Brandes 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg als einziges Gebäude im Schloßbereich.[1] Zum Schutz des darunterliegenden, mit einer Grundfläche von 24,60 × 20,40 m großen Schloßkellers wurde an seiner Stelle ein Notbau aus Dielen errichtet.[3] Thomas Lefèbvre lieferte zwei Entwürfe für den Wiederaufbau des Neuen Schlosses.[4] Es handelte sich dabei um ein dreigeschossiges Gebäude mit sieben Fensterachsen, doppelten Gesimsen, Ohrenrahmung der Fenster und einem steilen Walmdach mit Dachgauben. Zum Mittelportal führte eine zweiläufige Treppe, unter der der rundbogige Eingang zum großen Keller lag. Diese Entwürfe wurden nicht ausgeführt.[4]

Der Grundriss des Neuen Schlosses wurde von Michael Hörrmann in seinem „Hörrmann-Plan“[5]– einem barocken Grundrissplan des Schlossbereichs von 1766 – festgehalten. Der Durlacher Baumeister Johann Heinrich Arnold lieferte Entwürfe für „Archiv und Speicherbau“ auf dem Grundstück des früheren Neuen Schlosses. Auch Arnolds Pläne wurden nicht realisiert.[4] 1760 wurden die noch bestehenden Ruinen abgebrochen und in den Jahren 1766 bis 1768 auf dem Grundstück des Neuen Schlosses ein neuer Fruchtspeicher nach Entwürfen von Wilhelm Jeremias Müller erbaut.[6][4] Julius Ernst Naeher hat 1895 den Grundriss des neuen Fruchtspeichers festgehalten. Bis zu seinem Abbruch im Jahre 1904 war in dem Gebäude auch das Zollamt und das Finanzamt untergebracht.[6]

Lageplan

Lageplan
1 = Bergfried (1225-1763)
2 = Mittleres Schloßtor (1225-1768)
3 = Oberes Schloßtor (1225-1837)
4 = Schloßbrunnen (1225-1763)
5 = Marstall (1445-1841)
6 = Fruchthaus (1445-1841)
7 = Altes Gebäu (1445-1841)
8 = Neue Kanzlei (1558-1744)
9 = Neues Schloß (1537-1689)
10 = Unteres Schloßtor (1537-1861)
11 = Einnehmerei (1699-1960)
12 = Archivbau (ab 1560)
13 = Schloßbrücke (1698-1837)
14 = Ställe (1758-1841)

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Haag und Bräuning 2001, S. 133.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Lacroix, Hirschfeld und Paeseler 1939, S. 294.
  3. Lacroix, Hirschfeld und Paeseler 1939, S. 294–295.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Lacroix, Hirschfeld und Paeseler 1939, S. 295.
  5. Timm 2004, S. 245.
  6. 6,0 6,1 Haag und Bräuning 2001, S. 134.
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