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Neoklassizismus
Von Stadtwiki
Neoklassizismus (oder Neuklassizismus) wird in der deutschsprachigen Kunstgeschichte der letzte formal einheitliche Stil der Bildenden Kunst und Architektur des Historismus im frühen 20. Jahrhundert im deutschsprachigen Kulturraum genannt. Der eklektizistische Stil gilt gleichzeitig als Beginn der Moderne.[1] Für den Architekturstil der 1930er Jahre wird auch der Begriff modernistischer Klassizismus verwendet.[2]
In der Malerei und Plastik sind bei Carlo Carrà, Giorgio de Chirico, Adolf von Hildebrand, Aristide Maillol, Pablo Picasso und Ignatius Taschner neoklassizistische Einflüsse zu erkennen.
In der Architektur bildet der Neoklassizismus den ideellen sowie formalen Gegensatz zu der sich gleichzeitig entwickelnden klassischen Moderne, während die Ornamentik der Baustile Jugendstil (Art nouveau) und Liberty zurücktritt. Er ist, gemeinsam mit dem Heimatschutzstil, Teil der allgemeinen traditionalistischen Strömungen zu Anfang des 20. Jahrhunderts, die das Ziel hatten, alte (vorindustrielle) Werte und Strukturen beizubehalten. Es werden noch einmal Ideen der griechischen und römischen Antike, des Barock und des Klassizismus, und klassizistische Elemente der Renaissance (Andrea Palladio) aufgenommen, die sich im monumentalen Erscheinungsbild, in Säulenanordnungen, in der räumlichen Disposition (rechtwinklige Grundrisse, Symmetrie) und in der tektonischen Struktur zeigen.
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Beispiele in Pforzheim
- Altes Lutherhaus in Pforzheim, Gymnasiumstraße 23/Schulhausstr. 8 in in Pforzheim, 1913, Karl Denzel und Otto Deichsel
- Aussegnungshalle des Pforzheimer Hauptfriedhofs , Alfred Roepert
- Villa Bichlestraße 2 und Villa Hafner, Ernst Dobler (sen.)
andere Beispiele in Deutschland
- In Düsseldorf die Mannesmann-Verwaltung
- In Köln die Festhalle der Werkbundausstellung 1914 (zerstört).
- In Berlin die Neue Reichskanzlei und das Olympiastadion sowie die Karl-Marx-Allee
- In Kassel das Bundessozialgericht
- In Weimar das Gauforum
- In Nürnberg das Reichsparteitagsgelände
- In München der Ehrentempel für die Gefallenen der Bewegung und das Haus der Kunst sowie die Reichszeugmeisterei
- in Linz das Brückenkopfgebäude
- In Dresden die Bebauung am Altmarkt
- In Magdeburg zahlreiche zentrale Innenstadtbauten
- In Leipzig die Ringbebauung mit Opernhaus
- In Rostock die Lange Straße.
Einzelnachweise
- ↑ Gerhard Krause, Siegfried M. Schwertner, Gerhard Müller (Hrsg.): Theologische Realenzyklopädie. Studienausgabe Teil II. Walter de Gruyter 1990, S. 237,5
- ↑ Frank-Bertolt Raith: Der heroische Stil. Studien zur Architektur am Ende der Weimarer Republik. Berlin 1997, S. 7.
Literatur
- Christoph Timm: Pforzheim, Kulturdenkmale im Stadtgebiet, Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2004.
- Peter Noever (Hrsg.): Tyrannei des Schönen. Architektur der Stalin-Zeit. MAK, Wien 1994, ISBN 3-7913-1340-1.
- Herbert Nicolaus, Alexander Obeth: Die Stalinallee. Geschichte einer deutschen Straße. Verlag für Bauwesen, Berlin 1997, ISBN 3-345-00605-7.
- Frank-Bertolt Raith: Der heroische Stil. Studien zur Architektur am Ende der Weimarer Republik. Verlag für Bauwesen, Berlin 1997, ISBN 3-345-00606-5.
- Birk Engmann: Bauen für die Ewigkeit. Monumentalarchitektur des zwanzigsten Jahrhunderts und Städtebau in Leipzig in den fünfziger Jahren. Sax-Verlag, Beucha 2006, ISBN 3-934544-81-9.
- Roman Hillmann: Die erste Nachkriegsmoderne. Ästhetik und Wahrnehmung der westdeutschen Architektur 1945-63. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 3865685897
- Hans Jürgen Reichhardt, Wolfgang Schäche: Von Berlin nach Germania. Über die Zerstörungen der „Reichshauptstadt“ durch Albert Speers Neugestaltungsplanungen. Transit Buchverlag, 11. Auflage 2008, Berlin 1998, ISBN 388747127X
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